FVKS
… ist ein dehnbarer Begriff und notwendige Projektionsfläche für den Status Quo.
Kulturarbeit in Zeiten der Pandemie, respektive Pandemie getriebener Maßnahmen, hat „das Morgen“ fest im Blick. Kultur ist schließlich das, was Menschen daraus machen. Die ohnehin vielschichtige Welt der Kultur(en) ist nunmehr um die digital-virtuelle Dimension nachhaltig erweitert worden. So scheint es zumindest: „Zoom-Events“, Live-Streams, digitale Ausstellungen in virtuellen Welten poppen auf, wo immer Kultur derzeit überhaupt (noch) aktiv ist.
Kultur geht auch digital, einfach zu Hause bleiben und dabei sein. Gemeinsam in virtuellen Welten unterwegs oder allein am Bildschirm.
Gewiss, die kulturellen Errungenschaften der Digitalisierung lassen sich aktuell noch gar nicht abschätzen. Nicht so sehr die Begleiterscheinungen, sondern der (Marken)Kern und die Ausrichtung der Kulturarbeit erhalten neue Impulse … .
Kultur ist das, was Menschen daraus machen, warum nicht auch digital ?! Ausstellungen im Internet betrachten, bei Live-Streams von Konzerten und Führungen dabei sein, das geht bequem vom Sofa, gern auch mit Jogginghose. Sich virtuell treffen und quatschen, Inspirationen sammeln, das Miteinander pflegen, alles das und noch viel mehr ist (doch auch) mit Digitalisierung möglich.
Die digitalen Schaufenster der Museen, Theater, Galerien und zahlloser Veranstalter sind bunt geschmückt und halten eine Vielzahl an Angeboten bereit. Wird auch zugegriffen ? „Das Angebot schafft sich seine Nachfrage“, so hören wir. Auch wir machen hier unsere interessanten Erfahrungen. Los geht’s.
Kultur ist Gemeinschaft. Und die entsteht nur im „echten“ Leben, dann wenn sich Leute begegnen (können).
Wenngleich der digitale Schub für viele Kulturschaffende nicht ganz so freiwillig war, die Vielfalt der neuen Formate ist beachtlich. Doch mal ehrlich …, hat das Zukunft ? Viele von uns haben täglich mit Technik zu tun, kleben tagsüber am Bildschirm, setzen sich mit Erfindungen auseinander, die das Leben einfacher machen (sollen). Wer hat da noch Lust, den eigenen digitalen Horizont immer wieder zu erweitern.
Kultur ist zum Greifen nahe und bleibt doch unerreicht … vor dem Bildschirm. Ok, die ganz Harten greifen zur VR-Brille und sind dann (möglicherweise) mittendrin. Im Kopfkino.
Der Rest träumt vom << echten >> Leben, mit echten Menschen, mit all dem, was dazu gehört, von Nähe und Beherrschbarkeit. Digitalisierung bedeutet auch immer eine Stück weit Kontrollverlust über die eigenen Möglichkeiten, der Algorithmus kennt den Weg.
Kultur braucht (menschliche) Nähe und Gemeinschaft, um die eigene Bedeutung für gesellschaftliche Veränderungsprozesse, aber auch für den Erhalt des Guten täglich neu zu (er)leben. Prost.
Nichts geht über das persönliche Gespräch. Neu interpretiert.
Also, „abwarten bis der Spuk vorbei ist“ und alles wieder, wie gewohnt, läuft ? Die Digitalisierung wird ihre Spuren hinterlassen. Und wir freuen uns darauf ! Dabei denken wir an die vielen Möglichkeiten, die das Zusammensein vor Ort noch interessanter gestalten. Ausstellungen und Führungen, Kernelemente unseres Engagements, lassen sich durch digitale Elemente in einer Weise bereichern, die vor Jahren nicht vorstellbar waren.
Und damit meinen wir nicht die so genannten Sozialen Medien. Wer braucht das ? Schön gedacht und nunmehr schlecht gemacht, entwickeln sich diese Instrumente in eine Richtung, die zu denken gibt. Oder anders und pauschal gesagt, Macher und Nutzer entfernen sich vom Ideal früher Tage. Die Bedeutung der Kultur hingegen ist ungebrochen.
Solange und sofern Digitalisierung die Leute zusammen bringt, sagen wir eindeutig „Ja“. Die Zukunft wird weiterhin analog sein. Echte Nähe, Gemeinschaft und vor allem auch Gemeinsinn entsteht vor Ort. Gern auch „mit digital“.
analog & digital
FVKS
Förderverein Kulturstadt
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